Zwei tolle Höhenwege,

Super Aussichten, Seilsicherungen und klasse Leute

Stubaier Höhenweg

 

Nach viel Regen, was diesen Sommer im Jahr 2016 ja wohl keine Seltenheit war, passte es gerade, dass es ein paar Tage trocken sein sollte. Also los, auf zum Wandern. Da ich auf dem Weg zum Mittelmeer war konnte ich einfach einen Stop in Österreich einlegen und im Stubaital den gleichnamigen Höhenweg gehen. 8000 Höhenmeter, 100 Kilometer und 8 Hütten die man besucht.

 

Schnee der letzten Tage, zum Glück nicht zuviel 

Es war kalt, aber das Wetter war gut.

So hieß es, das Auto für ein paar Tage an einer Seilbahnstation abstellen und noch vor dem ersten Regen des Tages (der einzigste auf der Tour) die 1200 Höhenmeter von Neustift zur Starkenburger Hütte aufsteigen. Oben angekommen waren es nur noch 2 Grad über dem Gefriepunkt, aber später mit dem Rücken am mollig warmen Ofen in der Gaststube ließ es sich wunderbar aushalten.

Wandern bei idealem Wetter und mit netter Gesellschaft

Am nächsten Morgen ging es dann in der Frühe los auf den Höhenweg, der sich meißt zwischen 2200 und 2400 Metern üNN befindet. Es lag noch Schnee vom Schneefall vor ein paar Tagen, aber zum Glück hielt er sich in Grenzen, so dass man den Weg recht gefahlos beschreiten konnte. Auf der ersten Hütte hatte ich gleich einige super nette Wanderer getroffen und so traff man sich immer wieder zu einen netten Hallo am Wegesrand. Am Abend wurde auf der Franz-Senn-Hütte eingekehrt. Da ich nicht vorgebucht hatte, gab es nur noch ein Notlager, trotz der 180 Betten und Lager die sie zur Verfügung haben. Also der Weg ist hoch frequentiert nichts für Einsamkeits suchende.

Rast am Zollhäuschen am Simmingjöchel, Aussicht garantiert (bei schönem Wetter)

Es gibt auch Blumen, nur werden sie oft übersehen

Die Blümchen haben es schwer

Ausgesetzte Stelle, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist Vorraussetzung

Es ging am nächten Tag mit sehr guten Seilsicherungen und der nötigen Tritt und Schwindelfreiheit welches für den gesamten Weg gilt, bei sehr gutem Wetter weiter. Die Aussicht war super, der Weg gut zu begehen und klasse Begleitung beim Wandern hatte ich auch gefunden, so das man meist gemeinsam gewandert ist.

Die Bremer Hütte auf 2411 Meter ü NN
Dem Weg im Geröllfeld folgend

Die Bremer Stadtmusikanten sind auch in den Bergen unterwegs

Gipfelkreuz weiter Aufwärts geht es hier nicht

Streicheleinheiten auf 2300 Metern Höhe

Man sollte es nicht glauben wie schnell die Zeit vergeht, jeden Abend eine andere Hütte mit gutem Essen und ein Bierchen. Nette und spaßige Unterhaltung kam sowieso zustande und am Tage Wandern bei super Wetter und schöner Aussicht, so sollten Wanderungen sein.

Ja es war eine gelungene Tour die mit einigen Tips zu weiteren Touren einlädt.

Karnischer Höhenweg

So wurde ein paar Wochen später der Karnische Höhenweg (auch Friedensweg genannt) zwischen Österreich und Italien gewandert. Dieses gelang allerdings erst im zweiten Anlauf, da beim ersten Mal das Wetter nicht mitspielen wollte. Denn was nützt einem die wohl schönste Aussicht, wenn alles durch Wolken verdeckt ist und der Weg durch den Regen naß, rutschig und gefährlich wird.

Der Friedensweg mit Blick zu den Sextener Dolomiten

Es ist gleich wohl auch ein Geschichtsträchtiger Weg, denn im ersten Weltkrieg 1914-1918 kam es hier zu erbitterten Kämpfen mit zahllosen verletzten und Toten. So errinnern auch Heute noch zahlreiche Schützengräben und Mauerreste daran.

 

Mauerreste von Stellungen des ersten Weltkrieg, hier wurde erbittert gekämpft

Die Sillian Hütte war dann nach einem 1400 m Aufstieg der ideale Punkt, für ein Getränk und ein Stück Kuchen. Die Sonne schien und der nächste Bergrücken, die Sextener Dolomiten mit ihren kahlen Bergzinnen war ein unheimlich guter Ausblick. Da muss man nur aufpassen, dass man nicht zulange verweilt, denn bis zur Obstansersee Hütte meinem Tagesziel für heute waren es noch einige Meter.

Die Sillian Hütte, ein nettes Plätzchen zur Rast und eine super Aussicht

Diese Hütten hier auf dem Weg haben nur etwa 50 bis 60 Schlafplätze und waren Ende August mit etwa 80% belegt, so gab es genügend Platz. Speiß und Trank waren auch wieder gut, so muss ich nur aufpassen, dass ich nicht zuviel zunehme.

Das Europakreuz auf dem

Gr. Kinigat mit exquisitem Panorama, 2689 m

Wegweiser am Trail

Der Weg schlängelte sich meißt direckt am oder auf dem Bergkamm, auf der Grenze zwischen Österreich und Italien entlang. Die Aussicht zu beiden Seiten und der Rundblick von 360 Grad waren oftmals möglich. Und die Aussichten hatten es in sich, super phantastisch, solche klasse Aussichten hat man mehr als selten. Eine Besteigung des Großen Kinigart (2689m) mit seinem Europakreuz war ein weiterer Höhepunkt der Wanderung.

Ein Murmmeltier ein selten gesehener Besucher

Rückblick auf den Wolayersee 

Hochweißsteinhaus eine nette Hütte mit schöner sonniger Terasse

Auch hier hatte ich wieder einige nette Wanderer getroffen mit denen man sich immer wieder am Tage und Abends zum plaudern traf.

Das Baden in den Bergseen entlang des Weges konnte ich mir als Warmduscher verkneifen, obwohl einige davon sehr begeistert schwärmten. Es war wieder eine anstrengende aber sehr schöne knappe Woche die ich hier verbringen durfte. Und, die Aussicht über die Berggipfel mit dem zum Teil dunstigen Tälern war einfach absolute Klasse, ja hat mich mächtig beeindruckt.