AUF NACH UNGARN PER RAD

 

Von Nieder- sachsen nach Ungarn,

4 Länder,   

3 Wochen,

2 Tausend Km, 0 Platten

 

Es ist unterdessen April 2013, der Winter will dieses Jahr nicht dem Frühjahr weichen. Dennoch denke ich, sollte mal wieder ein Urlaub drin sein, bin ja schließlich schon knapp 2 Monate zu Hause in Deutschland. Da ich nur drei Wochen Zeit habe, soll es nur eine kurze Fahrradtour werden. Leider hatte ich in den letzten 6 Monaten keine Gelegenheit gehabt Fahrrad zu fahren. So war es ein etwas harter Einstieg, besonders für den Hintern.

So ging es am 03. April zwar bei Sonnenschein aber noch bei Temperaturen um die 0°C los. Anfangs über Fahrradwege später möglichst über kleine Nebenstraßen ging es recht gut voran. Die Richtung war klar, der Sonne entgegen und die steht im Süden. Also ging es langsam aber stetig aus dem Flachland in die Hügel des Harzes. Die Nacht wird im Zelt verbracht, die meisten dürften bei Temperaturen unter Null Grad in der Nacht die Nase rümpfen. Aber die sind sicherlich noch nie nach einem kalten Tag an der frischen Luft in einen ausreichend  warmenSchlafsack gekrochen. Einfach herrlich.

 

Die Nacht war gut und so ging es wohl geruht weiter. Die Berge wurden anstrengender und es wurden mehr. Der Muskelkater hielt sich in Grenzen und der Hintern ließ sich auch noch auf dem Sattel niedersetzen. Der Tag zeigte sich bedeckt aber dennoch freundlich. Nach der zweiten Nacht ging es nach wenigen Minuten Fahrt, eine Steigung von 15% mit einer Länge von ca. 1 Km bergan. Dieses machte mich für den Tag kaputt, ein schwerer Tag und teilweise auch noch minus Gerade am Tag.

Dennoch wurde das Wetter mit den Tagen fast unmerklich wärmer. Als ich an den Altmühltalradweg kam war es dann zum Radfahren und auch mal Pause machen schon recht angenehm. Der Radweg erwies sich als ein sehr gut Ausgeschilderter und geführter Weg. So wurde man durch die nahen Orte geführt die sehr schön waren. So kam man auch an den vielen Restaurants und Biergärten vorbei. Eine im Sommer sicherlich eine wirklich gute und sehr schöne Genießer Tour. Leider war es noch absolute Vorsaison, so waren die Biergärten und außen Terrassen leider noch geschlossen. Was mir wider einmal extrem auffiel, die Sauberkeit des Wasser der Altmühl, wenn man länger in Asien war ist der Unterschied schon sehr Krass.

Nach dem ich die Donau erreicht hatte, schien dann kurz vor Regensburg nach der Sonne am ersten Tag das zweite mal die Sonne. So setzte ich mich auch gleich in der Stadt auf eine Donauterrasse und genoss erst einmal ein alkoholfreies Bier. Den Weg in der Stadt, entlang der Donau, hatte ich verloren und hatte auch ein paar Probleme ihn wider zu finden. Ohne Donauradwegkarte kann das in den Städten schon mal vorkommen. Aber die Richtung ist ja durch den Fluss vorgegeben und so findet man ihn halt immer wieder.

In den nächsten zwei Tagen hatte ich dann kurzzeitig etwas Regen aber nicht nennenswert, so konnte ich ihn gut abwehren. Der Weg führt oft mit Blick auf die Donau recht schön und ohne Steigungen am Fluss entlang. Da die Donau zumeist angestaut ist, kommt man immer wieder an Sperrwerken vorbei, wobei die Schiffe die man auf der Donau sieht zumeist Ausflugsschiffe sind.

Nach dem wechseln ins Österreichische wurde die Landschaft schöner, die Donau schlängelte sich nun durch ein paar Berge und die Ausschilderung wurde etwas besser. So gelangte ich dann bei schönem Sonnenschein gut nach Wien, wo Sacha Torte in einem Straßenkaffe nicht fehlen durfte. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt standen aber dieses mal nicht im Vordergrund, so ging es recht schnell weiter. Die Tagesetappen lagen meist um die 115 Kilometer und so kam man auch an der gewunden Donau voran.

Von Wien bis in die Slowakei war es nicht mehr weit und so erreichte ich sie noch am selben Abend. Hier ging es hauptsächlich auf dem Damm der Donau entlang. Wobei es Samstagabend war und einige Bierbuden die gut besucht waren, mit Musik und den halben Liter für ein Euro aufwarteten. Ein sehr schöner Tagesausklang bei Sonnenschein. Auch der nächste Tag führte mich durch dieses Land. Es ging längere Zeit auf einen Deich entlang und später oftmals auf Straßen in der Nähe der Donau vorwärts. Es war Sonntag, die Geschäfte waren geöffnet und der Euro das Zahlungsmittel. Da viele Leute wie auch später in Ungarn Deutsch Sprachen war es recht einfach mit der Kommunikation. Am Nachmittag gab es dann eine Pizza in einem ruhig gelegenen schönen Restaurant. Nachts wurde oft wild Gecampt (natürlich nicht empfehlenswert) aber die Zeltplätze waren fast alle noch geschlossen da wir erst das erste Drittel vom April hinter uns hatten. Am nächsten Tag ging es dann nach Ungarn und Budapest.

Die Ausschilderung  des Weges wurde schlecht, wenn man nicht ohnehin auf den Straßen fahren musste, da es keinen Radweg gab. Was sehr auffiel, der reichlich am Wegesrand liegende Müll. Budapest hat dann sein sehenswertes und seinen Cham vor mir verborgen gehalten. So konnte mich diese Stadt nicht in seinen Bann ziehen.

Die Fahrt ging weiter an der Donau und dann in Richtung Balaton See. Hier wurde ich trotz Warnweste die ich fast immer trug, beinahe in einem Kreisel von einem Auto seitlich umgefahren. Leider sind die Abstände beim Überholen der Autos auch oft nicht gerade groß bemessen. Am Balaton angekommen wurde die Gegend wieder Touristisch und es gab sogar einen Radweg der um den See führte. Unterdessen war aus dem im Anfang der Tour Bedecktem um die 0°C Wetter, T-Shirt Wetter geworden. Der See war allerdings noch zu kalt zum Baden, denn bei Wassertemperaturen von etwa 13°C konnte ich mir das gut verkneifen. Da ich langsam nach Hause musste ging es nun zurück nach Österreich. So das ich mit der Österreichischen (39 Euro incl. Rad) und später mit der Deutschen Bahn (49 Euro incl. Rad) in zwei Tagen günstig im Nahverkehr nach Hause fahren konnte.

Nun werden einige sagen, ich hätte gar nichts über irgendwelche Probleme oder Schwierigkeiten geschrieben. Dieses lag einfach daran, dass es absolut keine gab. Zum Schluss wahren es 2100 Kilometer, an zwei Tagen etwas Regen, ein durchweg gelungener Urlaub, der Lust auf mehr macht.