Segeln und das Jahr 2019

Das Jahr 2019 ging mal wieder verdammt schnell vorüber, aber gut war es und so möchte ich mich mal wieder melden.

Mein zu Hause für die nächsten vier Monate, Jeanneau, Sun Odyssey 40 DS

Das Jahr 2019:

Schon wieder ist ein Jahr um und es gibt immer genug Gründe die Webseite noch nicht wieder zu erneuern. In den letzten Monaten allerdings wo ich in China war, konnte ich mich wegen der langsamen Geschwindigkeit nicht auf meinen Seiten einloggen.

 

Am Jahresanfang 2019 ging es mal wieder nach SO Asien, um den Winter zu entfliehen. Dort war allerdings nur Seele baumeln lassen und kein Stress angesagt. Halt Entspannung pur mit Baden und Sonne tanken. Nach drei Monaten ging es nach Hause, um mich für die Segelsaison vorzubereiten. Dieses mal sollte es mit dem Flieger nach Griechenland gehen wo mein Boot stand, für 32 Euro konnte ich nicht nein sagen. Wobei ich ein neues Faltrad mitnahm, das dann allerdings 52 Euro Transportgebühren gekostet hat. So war ich im Mai bei schönem Wetter wieder auf meinem Boot. Hier wurde das Boot für die Sommersaison vorbereitet, etwas schleifen, Pinseln hier und dort, ein wenig Elektrik ist auch immer dabei und dann natürlich die Segel wieder anschlagen usw., halt das Übliche.

 

Ab geht´s zum Wasser, per hydraulischem Hubwagen

Da der griechische Staat nicht gerade im Geld schwimmt, hat er zu dieser Saison eine neue Gebühr erhoben. So müsste ich pro Monat knapp 100 Euro zahlen und da die Strafen recht hoch sind, bin ich nach dem mein Boot ins Wasser gehoben wurde, gleich nach Italien. Wobei der Einstieg etwas heftig war, so hatte ich mit dem Seegang zu kämpfen. Nicht das er sehr hoch war, dennoch war Fische füttern angesagt. Bei der Einfahrt in die Straße von Messina, es war schon die 3. Nacht, 2:00 Uhr Morgens, als mich plötzlich der Motor ansprang. Vibrationen ohne Ende, der Motor und die Schraubenwelle tanzten, das ganze Boot zitterte, wahrscheinlich irgend etwas in der Schraube. Was machen? Rein springen und nachsehen, bei 1,5 Meter Welle, nachts alleine, ne. Der Wind kam mit 20 Kn unterdessen von hinten, also Segel raus und bei dann bis zu 30 Kn unter Segel durch die Straße von Messina. Am nördlichem Ende ging der Wind aus und Gegenströmung setzte ein. So wurde ich langsam zum Standobjekt. Also Motor noch mal an und sehen, super läuft als ob nie was gewesen war. Anschließend noch um die Ecke zur dortigen Sandbank und Anker geschmissen. Nach dem Ausschlafen ging es ins Wasser, bei knapp 20°C um nachzusehen ob noch etwas in der Schraube ist, alles ok aber es war verdammt kalt. Das waren 307 Sm, genau 72 Std., ein gebrochenes Scharnier am Toilettendeckel, nachts ziemlich Kalt und einige Motorstunden.

Die nördliche Küste von Sizilien zeigte sich ziemlich Windarm, so musste der Motor doch öfters laufen, als mir lieb war. Schön war mal wieder Calafate. Eine kleinere Stadt mit einer schönen Altstadt und Strand. Da neben dem Hafen gut und im meinem Fall ruhig geankert werden konnte wurde mein Aufenthalt länger als geplant, aber klasse wars. Palermo habe ich dann nur wegen des ruhigen Anker liegens aufgesucht. Anschließend ging es bis zum Absprunghafen für Sardinien. Nach dem Auslaufen aus Trapani, unterdessen 20 Meilen vor der Küste, rief die Küstenfunkstelle. Ich solle aufpassen es währen noch zwei weitere Boote in meiner Nähe. AIS macht´s möglich, wobei ich nie damit gerechnet hätte das auch einer dieses Überwacht. Die Boote waren aber weit genug entfernt.

Die Überfahrt verlief ansonsten ruhig, die Fähre morgens um 04:00 hielt Abstand und so konnte ich nach 33 Stunden und 160 sm in der Bucht von Villasimius den Anker schmeißen. Verschwinden musste ich am 2. Morgen. Die anderen Boote (etwa 20 an der Zahl) waren schon fasst alle weg, denn der Wind hat gedreht und die Welle stand direkt in die Bucht, das Schaukeln ging gar nicht. So bin ich nach Cagliari gezogen und habe dort vor der Petit Marina den Anker in den Sand gegraben. Wenn man dann noch ein Fahrrad hat und Fahrradfahrer ist, kommt man ganz gut in die Stadt.

Ankerplatz vor der Picola Marina bei Cagliari, Sardinien

Weiter sollte es zu den Balearen gehen. So wurde Sardinien südlich umrundet und nach zwei Ankerstopps die zum Schluss 220 sm in Angriff genommen. Die ersten 24 Std sollte guter Wind sein, anschließend abnehmend. So die Wettervorhersage und so ist es gekommen, dass hieß 100 sm mit dem Motor zum Ankommen. Aber mit dem Motor kann man schön planen, so kam ich gerade bei Sonnenaufgang an dem Ankerplatz in Mahon, Menorca an. Nach dem Ausschlafen ging es dann noch zur Stadtbesichtigung und die Umgegend ansehen. Was mit dem Rad super war, der Wander/Rad/Reit weg um die Insel. Wobei ich nur kleinere Teile erkundet habe, denn ein Faltrad ist dafür nicht gerade geeignet. Aber Spaß hat´s gemacht und faszinierende Aussichten gab es dazu. Von Mahon ging es südlich um die Insel in die Cala Galdana sehr schön, doch leider kein Geheimtipp. Hier habe ich dann gleich noch probiert wie tief ich noch tauchen kann. Leider war schon bei einer Wassertiefe von 8 Metern Schluss, da hätte mich nur noch eine Schaufel weiter gebracht. Dieses da ich auf dem Grund war, nächstes Mal muss ich mir doch wieder eine tiefere Bucht suchen. 

Weiter nach Mallorca wieder mal geankert. Bei der Anker Kontrolle mit Taucherbrille und Schnorchel, schwamm da doch ein ca. 50cm großer Rochen vorbei, im Mittelmeer Rochen? WWW. hilft und sie gibt es wirklich. Langsam ging es weiter bis nach Palma, etwas Promenade, Schinkenstraße und deutsches Essen. Aber die Balearen haben noch mehr Inseln zu bieten, also wurde Ibiza als nächstes angelaufen. Die Cala die ich mir zum Ankern ausgesucht hatte war brechend voll, so ging es eine Bucht weiter. Von da erkundete ich die Insel mit dem Fahrrad, ist ja nicht so groß. Allerdings drehte der Wind ein paar Tage später und stand genau in die Bucht. Dabei frischte er Abends bis auf 35 Knoten auf, mit entsprechender Welle, die gut Anlauf nehen konnte. Und schon war Stimmung in der Bucht, da waren doch einige die plötzlich am Arbeiten waren, zwei große Motorboote ca. 50 und 60 Meter sind Anker auf und fuhren die Nacht über unter Motor in der Bucht hin und her. Es gibt ja Wetterberichte, so kann man sich entsprechend vorbereiten. So hatte ich schon am Nachmittag mehr Ankerkette ausgelegt und da mein Anker weit überdimensioniert ist und gut im Sand lag, kein Problem, da kann ich noch gut schlafen. Aber beim Frühstück wurde das Schaukeln schon lästig. Also Anker auf und den Wind nutzen um weiter zu kommen und eine geschützte Bucht suchen. So kam ich mit Zwischenstopp nach Formentera. Da wartet ein super Ankerplatz auf einen. Aber das wissen auch andere, der Strand ist super vor dem man dort Ankert. Da er lang ist, ist er nicht überlaufen nur die Wellen nehmen über den Tag wegen der Bootsbewegungen zu. Nach einigen Tagen mit Baden, Fahrrad fahren und Entspannung musste es zurück nach Mallorca gehen. Die 70 sm wollte ich in zwei Tagen machen, dieses änderte ich dann aber ab, da ich guten Wind hatte, so lag ich wieder vor Palma, wo mich Verwandte für ein Trip besuchten.

 

So ging es mit einigen Ankerstopps langsam um Mallorca. Wobei die Wetterbedingungen an der südöstlichsten Ecke nicht die besten waren. Bis 3 Meter Welle und keine wirklich geschützte Ankerbucht, gut, der Anker hält nur das Boot schaukelt mal wieder nach Kräften. Aber am nächsten Tag hatte der Wind noch nicht ganz nachgelassen, so wurde es ein schöner Segeltag nach Port de Pollenca. Weiter an der felsigen Nordküste nach Port Soller. Von wo es mit der offenen Straßenbahn und dem Roten Blitz (einer alten Eisenbahn) nach Palma zur Stadtbesichtigung ging. 

Langsam schloss sich der Kreis und es wurde wieder Palma angesteuert. Auf der Rückreise nach Sardinien wurde noch ein drei Tage Trip mit dem Treckingbike (gemietet) eingelegt. Hierbei ging es unter andrem von Port Pollenca nach Andratx ca. 110 Km, 2500 Hm, mal wieder richtig austoben. Es wurde wieder Menorca angesteuert und nach dem der stark Wind weg war, wurde nach Sardinien gesegelt.

In Cagliari angekommen, klingelte auch schon das Telefon, wann kannst Du nach China fliegen? Dort wollte ich eine Anlage für die Firma wo ich zuvor gearbeitet hatte aufbauen. Also das Boot zur Überwinterung fertig gemacht, an Land gestellt und schon ging es nach Deutschland. Da die Visa Besorgung sich etwas hin zog, waren sogar noch einige Tage zu Hause drinn.

Das Boot kommt aufs Trockene, da kann es nicht untergehen
Blick aus dem Hotelzimmer in China, Fotos der Firma und Anlage sind leider nicht möglich

So ging es nach zweieinhalb Monaten Arbeiten kurz vor Weihnachten mit dem Flieger zurück nach Deutschland. Wieder ist ein sehr schönes Jahr zu Ende, es hat alles super geklappt und alles schön. Nun wollen wir mal sehen wie es im neuen Jahr weitergeht. Wahrscheinlich noch mal nach China, der Vorteil, das Wetter ist warm, die Woche vor Weihnachten hatte ich noch mals 29°C dort, da lässt es sich aushalten. So hoffe ich nur, dass ich bis zur Segelsaison zurück bin.

 

(Anmerkung der Redaktion, 2020 kam Corona und an einen weiteren Aufbau der Anlage nicht mehr zu denken.)