Kanarischer Winter auf dem Boot.
Nach dem ich mich zum Entschluss des Verkauf des Boots entschieden hatte, musste es ins Internet mit Entsprechenden Bildern.
So setzte ich es auf zwei Internetplattformen zum Verkauf. Die erste Anfrage kam nach 9 Stunden aus Schweden. Nach 3 Wochen hatte ich über 50 Interessenten. Mit solch einen Ansturm hatte ich absolut nicht gerechnet, so beendete ich die Anzeigen. Wobei mindestens 40 von vornherein ausgeschlossen werden konnten. Wichtigtuer, Dreamer, Phantasten.
Einige der Käufer fragten Daten nach, die in der Anzeige gestanden hatten, da haben viele wohl nicht richtig gelesen. Häufig wurde auch einfach erheblich weniger geboten, natürlich ohne Grund und ohne das Boot gesehen zu haben. Einer hatte sich für das Boot entschieden, aber in dreieinhalb Monaten keine Zeit gehabt es sich anzusehen. Ein anderer wollte mir ca. 10% des Preises geben, ich dürfte aber noch bis April auf dem Boot bleiben, müsste mit dem Käufer dann ins Mittelmeer segeln und dann das Boot verlassen. Den Rest könnte er aber nicht zahlen, dafür müsste ich doch Verständnis haben, er hätte nicht soviel Geld.
Doch so schnell ging es nicht, da noch mal nach Deutschland wegen Familien Angelegenheiten, anschließend Weihnachten, also wurde es erst mal nichts mit dem Verkauf. Unterdessen, da ich die Käufer erst einmal hinhalten musste, ließ das Interesse dieser nach, keine Antworten mehr, keine Zeit zur Besichtigung, Corona .......
Aber der Winter auf den Kanaren ist schön und nicht zu kalt. Wenn man dann noch einigermaßen Alltagstauglich und Kommunikativ ist, hat man in der Marina nach kurzer Zeit so viele Kontakte und Bekanntschaften, das hat man Daheim nicht innerhalb von Jahren. So vergeht die Zeit in der Marina sehr schnell. Ansonsten wurde Fahrrad gefahren, ab und zu im Meer baden gegangen oder mal mit den sehr netten Bootsnachbarn einen Abend verbracht.
Ende Januar nachdem ich mal wieder raus zum Segeln war, und nach zwei Stunden schon wieder kräftig die Fische gefüttert habe, stand fest, nun muss ich mich doch mal intensiver um den Verkauf des Boots kümmern.
Also die Mail Adressen durcharbeiten. Wobei sich immer mal wieder Interessenten meldeten, es aber einfacher ist, einen deutschsprachigen Käufer zu haben. So entstand dann ein Kontakt zu einem netten Herrn der schon länger ein Boot suchte. Nach einer ausführlichen Besichtigung wurde man sich einig. Anschließend hatte ich noch etwas Zeit, bei milden Temperaturen für einen geplanten Alpencross mit dem Fahrrad zu üben. Dieses bevor der Käufer ein zweites Mal kam um das Boot zu übernehmen.
Anschließend ging es Ende März 2022 zurück ins kühle Deutschland, wobei sich der Kalender unterdessen mit Terminen von Ausflügen, Urlaub, Geburtstagen usw. gefüllt hatte, Langeweile Fehlanzeige.