Transalp 2023

Von Mittenwald zum Gardasee

Geplant wurde der 2023er Alpencross dieses mal über Winter in Thailand. Und er sollte Mitte Juli von Mittenwald über die Dolomiten zum Gardasee gehen.

Dieses ist sicherlich nicht die leichteste oder kürzeste Tour über die Alpen. So hatte ich nach 13 Tagen mit einigen kleineren Umwegen am Ende rund 650 Kilometer und 22.000 Hm auf dem Tacho.

Singeltrail, aber gut zu Fahren und schöner Aussicht, nur das Wetter könnte besser sein

Von Mittenwald sollte es über die Grenze nach Österreich und weiter zum Karwendelhaus hoch gehen, doch leider ist der Weg für Fahrradfahrer unterdessen gesperrt. Dieses sicherlich auch weil scharen von E-Bikern die Berge hochfahren. Früher hat sich da schnell die Spreu vom Weizen getrennt. So ging es ins Inntal über Innsbruck (575m) und zur 2291 Meter hoch gelegenen Weidener Hütte. Die Hütte war gut, durch das ständige recht regnerische Wetter auch recht leer. 

Weidener Hütte, schön und gemütlich neben dem guten Essen
Weidener Hütte auf 2291 Metern, am Morgen, die Sonne scheint mal kurzfristig

Das Wetter hielt sich am heutigem Tag übers Geiseljoch und später rauf bis zum Tuxer Joch Haus auf 2313 Metern. Bei der Frage nach einem Bett war allerdings das Haus belegt, natürlich die Gondelbahn hält 200 Meter tiefer, die letzten Meter sind auch für weniger geübte zu Fuß zu schaffen. Also weiter, die folgenden 65 Kehren runter nach St. Jadok a. Brenner waren trotz Regen absolut spitze. Wobei durch den Regen hatten man keine Wanderer.

Dort übernachtet und am anderen Tag auf den Brenner Grenzkamm und es war am Regnen, windig und mit 7°C nicht gerade warm. Aber solange die Gefährdung durch Wegrutschen und Stürze übersichtlich bleibt konnte es weitergehen. Das Pfunderer Joch mit 2568 Metern Höhe war dann der höchste Punkt der Tour. Wobei die Abfahrt ins Tal sich als recht anspruchsvoll erwies. Da hieß es, nicht wegrutschen oder über den Lenker gehen. Unten angekommen war allerdings von meiner Federgabel die Luft raus, Aufpumpen und gut aber da muss wohl doch mal Ersatz her (Anmerkung, unterdessen steht ein neues Fully für den nächsten Alpencross zu Hause bereit).

Tankstelle, immer gern gesehen zum Auffüllen der Wasserflasche
Da geht es runter und auf der anderen Seite wieder hoch zum Pfunderer Joch

Die Wege wurden etwas einfacher aber nur vom Fahren, nicht von den zu bewältigenden Höhenmeter. Denn bei einer Alpenüberquerung geht es selten und nur kurz auf einer Höhe, so sind An- uns Abstieg der Standard. Die Berge wurden allmählich etwas Steiniger wenn man sich den Dolomiten näherte, wobei ich dieses recht gerne habe.

Beim Rad war dann plötzlich der Bremsschlauch der Vorderradbremse undicht, das oben am Pass, da kommen neue Herausforderungen beim Runter fahren, nur mit Hinterradbremse hinzu. Einen 20er und eine Stunde Warten für die Reparatur und die Sache war wieder behoben. So konnte es weiter gehen. Bei den Unterkünften wurde mal wieder nichts gebucht und so hatte ich jederzeit die frei Auswahl. So war von der Alpenvereinshütte bis zum Sport Hotel alles dabei.

Auch dieses mal hatte ich wieder viel Glück, denn ich bin ohne Sturz bis zum Gardasee gekommen, wobei nicht ohne zu schieben. Dieses schon mal den Berg rauf aber auch bei zu gefährlichen Passagen, was aber bei solch einer Tour ganz normal ist. Nicht normal war hingegen das am zweitletzten Tag der Freilauf meines Mavic Hinterrads (gerade mal 1300 km gelaufen zum Glück noch Garantie drauf) kaputt ging und ich deshalb mein Fahrrad schieben musste. Aber ich war ja nicht in Eile, so hatte ich noch eine schöne Zwischenübernachtung in einem kleinen Gasthof in einem italienischen Örtchen. Wodurch mir allerdings zum dritten mal die Abfahrt von der Refuge de Papa über die Refuge Lancia nach Rovereto verwert war. Denn ohne Antrieb ging nichts und ich konnte nur mit zwischen schieben mehr oder weniger die Hauptstraße den Berg bis nach Rovereto runter rollen. Hier gab es dann eine neue Hinterradfelge.

Ersatzfelge hinten dran, leider kaputt, Mitnahme zum Reklamieren
Am Gardasee angekommen, immer wieder Klasse wenn es geklappt hat

Wieder eine super Tour mit ein paar Hindernissen und reichlich Regen, aber alles kein Problem solange der Spaß vorhanden ist.