Die Kanarischen Inseln mit

 

dem Motorrad

Wie, Du bist mit dem Motorrad hier her gekommen, war sicherlich eine der am meisten erstaunt gestellten Fragen.

Es war Januar und ich hoffte auf ein für mich freundliches Wetter für die Anreise, nicht zu kalt und möglichst Regenfrei.Wurde natürlich nichts, so ging es mit Regen auf die 3000 Kilometer fahrt nach Cardiz (etwas westlich von Gibraltar) im südlichen Spanien zur Fähre.

Zuerst wurde Teneriffa angesteuert, die größte der Inseln. Da ich Abends ankam ging es gleich im Norden der Insel in ein Hostel. Hier war das Wetter nicht ganz so gut, es regnete immer wieder mal und die Temperaturen bewegten sich unterhalb der 20°C Marke. Da war der Pool im Garten flüssig, überflüssig. Aber die Landschaft war teilweise schon beeindruckend.

Beim Wandern auf Teneriffa
Das Wetter war nicht das Beste, es fing an zu Regnen

Speziell auch die Kakteen und Sträucher die ich beim Wandern zu Gesicht bekam oder die beeindruckenden Fontänen wenn die Wellen an die zum Teil sehr felsige Küste schlugen.

Gewaltige Fontänen die durch die Wellen entstehen

Bei schönem Wetter waren dann auch die kurvenreichen Sträßchen zum Motorrad fahren begeisternd. Weiter ging es in den Süden, hier war durch die Abschirmung des Teide Vulkans das Wetter und die Landschaft wüstenhaft, Sonnig mit gesteigerten Temperaturen. Die Touristen-Hochburg Las Americas war wie überall anders auch, so wurde sie nur mal kurz angesehen und ich hielt mich mehr auf den Vulkan und an den Stränden der Gegend auf. Wobei nur die ganz harten oder ganz coolen gingen bei den Temperaturen ins Wasser zum Baden, ich als Warmduscher gehörte glücklicherweise nicht zu den Gruppen. Die Hostels in dehnen ich Wohnte waren durchweg gut oder auch sehr gut, wobei man den Eindruck erhielt, das einige Leute doch schon zu lange hier Abhängen. Das Motorradfahrvergnügen stieg hier natürlich mit dem Sonnenschein und den erhöhten Temperaturen, wobei oben auf den Vulkan Nachtfröste und auch Schnee im Winter keine Seltenheit darstellen.

Nach drei Wochen ging es wieder auf die Fähre um nach Gran Canaria zu gelangen. Hier war erst einmal Las Palmas die Hauptstadt zum ansehen. Auch hier sparte ich mir das Schwimmen an den schönen Stränden auf, ein Eis musste reichen zur Abkühlung. Da gerade Karneval Zeit war wurden sich ein paar Veranstaltungen dazu angesehen, wobei ich kein Rheinländer bin und sich meine Begeisterung vielleicht daher in Grenzen hielt.

Der Strand von Las Palmas
Früher wurden Sandburgen gebaut, heute versuchen einige damit Geld zu verdienen

Spitze hingegen war dann Puerto de Mogan und das Hostel. Die Aussicht von der Unterkunft auf den Hafen, den Strand und das Dorf, die Dachterrasse und das Ambiente, wirklich Klasse. Ein richtig netter Ort mit dem Hafen, den Restaurants und dem Strand. Hier musste ich nun mal ins Wasser. Nach meinem empfinden wunderte es mich, dass kein Eis auf dem Wasser war und die Temperaturanzeige von 16°C war sicherlich getürkt. Von dem Stützpunkt im Süden von Gran Canaria machte ich dann Ausflüge zum Wandern oder Motorrad fahren. Die Straßen hier durch die Berge laden richtig zum Biken ein. Sie sind nichts für Hochgeschwindigkeit eher zum um die Ecken kanten des Mopeds. Die Sanddünen von Maspalomas mussten dann auch noch schnell ins Programm, mal wieder großflächig Sand unter den Füßen spüren.

Auf Fuerteventura der Surfer Insel, wobei auf allen Inseln recht viel Wind zum Surfen herrscht, ging es in den Norden nach Corralejo.

Die Inseln sind Ziel vieler Wellenreiter und Kiter
Eine Rast auf dem Weg ins Hostel

Da die Insel nicht zu viele touristische Highlights hat wurde sich erst einmal ein Mountain Bike geliehen und einige Tage über die Insel gestrampelt. Der Sattel stellte mal wieder die größte Herausforderung da, sich am zweiten Tag wieder darauf zu setzen ist schon Überwindung. Da lernt man den gut eingesessenen Brooks Sattel von zu Hause erst richtig zu schätzen. Mit Party, guten Leuten und dem schnellsten Internet der Inseln verflog die Zeit schneller als einem lieb war.

Ausblick über die Insel
Die kleinen Räuber wissen wie sie was zu Fressen bekommen
Mit dem Mountain Bike, nicht immer bequem

Aber da gab es noch eine weitere Insel Lanzarote. Hier hatte ich in einer Finca ein Zimmer gemietet, die teuerste Unterkunft für mich auf den Kanaren, leider stellte sie sich als ein Griff ins Klo heraus. Aber waren ja nur drei Tage, muss man halt durch. Die Insel ist auch wieder sehr Wind erprobt. So werden hier die Reben zum Weinanbau alle hinter Windschutzwänden angebaut und auch vieles weitere gedeiht nur durch den Schutz vor dem ewigen Wind.

Steinwälle um die Weinsträucher
Ohne Windschutz wächst hier vieles nicht
Haus mit Kakteen vor dem Zaun
Nationalpark Eintrittsschild
Hier bestimmt die erstarrte Lava das Bild

Die Fährüberfahrt war dann allerdings nicht so doll. Ein wenig weniger Wind hätte es auch getan, so ging es mir doch eher schlecht als gut. Aber die Zeit richtet es, so kamen wir irgendwann nach über 30 Stunden in die nähe von Spanien und die Schaukelei hatte ein Ende. So standen dann nur noch die 3000 Kilometer mit Zwischenübernachtungen auf dem Programm. Leider hatte ein Koffer kurz vor dem Ende keine Lust mehr mitzureisen und ist Abgesprungen. Nicht die beste Idee bei 120 Km/h auf der Autobahn, so dachte das nächste Auto, jetzt falte ich dich erst einmal zusammen. Aber alles gut, bis auf kleinere Schäden nichts passiert.

 

Das waren 3 Monate und 10.000 Kilometer Kanaren Tour. Für mich insgesamt eine wettertechnisch zu kalte Tour (sie war von Anfang Januar bis Ende März), wobei man viele interessante Leute getroffen und man viel Spaß hatte. Es gab sehr viele unterschiedliche Landschaftsformen zu sehen, insgesamt sehr abwechslungsreiche Inseln.