Bangkok – Sydney,
9 Monate mit dem Motorrad,
Australien, Teil 3
In Australien wartete ich aufs Motorrad, machte nach dem es durch die Zoll und Quarantäne Prüfung war, neue Reifen drauf, brachte es durch den TÜV und meldete es an. Alles in allen ein Haufen Arbeit, aber dann konnte es in den Litchfield National Park losgehen. Hier in Australien ist alles ganz anders als in Asien zuvor, große weiten, wenige Leute, alle sprechen Englisch und ab nun wurde mehrheitlich gezeltet, da Übernachtungen selbst im Backpacker ca. 25 Euro kosteten.
Nach dem durchqueren des Nationalpark musste ich noch schnell mal meine Vorderradlager wechseln, eine Stunde und es war erledigt. Das nächste was auf dem Plan stand war die Gib River Road. Eine Erdpiste die sich durch die Kimberlays zieht. Hier haben sich einige Pools zwischen den Felsen gebildet wo man sich immer wieder eine Abkühlung holen kann. Ab und zu kommt mal ein Bach den man queren muss, was immer zu einer kleinen Anspannung führt, denn es ist immer möglich das Motorrad im Bach umzuschmeißen und absaufen zu lassen. Aber die Strecke ist sehr schön, speziell, wenn man mit dem Geländemotorrad unterwegs ist und man „Schotter“ mag. Anschließend sollte es über weitere Pisten Richtung Cains an die Ostküste gehen. Dieses ging auch wieder durch einige Bäche und Flüsse.
Da Trockenzeit war, hatten auch sie nur eine Wassertiefe vom Max. ca.50 cm, also solange das Motorrad nicht umgeschmissen wird, kein Problem. Die Schilder, Vorsicht Krokodile, den Fluss nicht betreten, muss man halt ignorieren, ich hoffte die Krokodile machen das gleiche mit mir. Dieses vor allem, da man sich erst einmal einen Überblick über die Tiefe und Beschaffenheit der Steine und Felsen im Flussbett machen muss. In Cains dann, war nach der Einsamkeit plötzlich der Teufel los. Backpacker, Work und Traveler, Touristen alle in Massen.
Nach ein paar Tagen auf dem Zeltplatz fuhr ich die Küste entlang über Kaptain Cook nach Cape York, dem nördlichsten Festlandpunkt von Australien. Auf dem Weg dorthin traf ich drei Australische Motorradfahrer wobei wir dann etwas gemeinsam unterwegs waren. Nach einem kurzen Schauer, wurde die Erdpiste plötzlich rutschig. Nach einer Kurve hielten die zwei vor mir fahrenden und ich aus Sicherheitsgründen an. Als der letzte im Bunde nicht kam, drehten wir um und fanden ihn am Pistenrand, Motorrad auf der Seite liegend mit schmerz verzerrtem Gesicht. Fuß oder Knöchelbruch trotz Motorradstiefel. Das nächste Krankenhaus, ca.200 Km entfernt. Da zufällig in ca.20 Km eine Rangerstation war, informierten wir sie, sie kamen mit einem Pick up, Motorrad und Patient drauf und zur Station, wo ein Hubschrauber gerufen wurde der den Verletzten abholte. Da wir weiter nichts machen konnten ging es zum Cape und zurück nach Cains, von dort über den Boulder und den Planty Hwy nach Alice Springs.
Wobei es auf der ca.800 km Erdpiste, bei meiner Übernachtung im Zelt auf etwa der Mitte des Weges anfing stark zu Regnen. Durch den sich bildenden Schlamm war an weiterfahr nicht zu denken. Nach einem Tag warten war die Piste zumindest teilweise wieder Befahrbar. Wo es nicht ging, wegen des Schlammes, wurde im Seitenraum um die einzelnstehenden Büsche seitlich der Piste gefahren. Von Alice Springs ging es über den Kings Canyon zum Ayers Rock.
Anschließend wurden noch die Olgas (eine Steinformation) besucht. Von da an über Pisten in Richtung Sydney, wobei es noch etwa 4000 Kilometer waren. So ging es meist sehr abgelegen durch den australischen Busch. Dort besuchte ich mal eine warme Quelle wo man baden konnte, dann den Salzsee Lake Eye oder einen Nationalpark. Die Zeit verging sehr schnell und mein 3 Monats Visa zu Ende. Wobei ich in Sydney noch den Rücktransport des Motorrads nach Deutschland organisieren musste.
In Sydney angekommen habe ich im Backpacker eingecheckt, wobei die meisten Bewohner Work und Travler waren. Es war eine anderen Welt, hier ging es nur um Party machen, wie weit kommen ich noch mit meiner Kohle, wann muss ich wieder einen Job haben das es weiter gehen kann. Der Rücktransport gestaltete sich mit kleinen Rückschlägen recht einfach, so dass noch genügend Zeit bleib sich die Stadt anzusehen. Vor allem da sie sehr schön, mit ihren Buchten und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten ist.