Kilometerstein auf der S109, bis zum Pass geht es auf 4800 Meter hoch

Go East Tour 2014,

 

7. Etappe, Golmund nach Kunming, China 10.09. bis 10.10.14, 2.183 Km

 

(Bisher gefahrene Kilometer 15.627 Km)

China ist nicht ganz einfach, aber auch das wird gehändelt, wobei ich bei der Telekonunikation unterdessen das Handtuch geschmissen habe. Da müssen sie noch einiges lernen. In Golmund musste ich einige Tage auf meine Visa Verlängerung warten aber die Zeit verging schnell. Als der Tag der Ausstellung gekommmen war, ging es gleich mit dem Fahrrad wieder los.

Rechts der Ortsausgang von Golmund Sicht auf die kommenden Berge, Schnee ist bereits zu sehen, Links der Ortsausgang von Golmund mit vielen Bämen

Es stand ein Anstieg von der 2800 Meter hoch gelegenen Stadt zu einem 4800 Meter Pass auf dem Plan. Wobei die Anstiege hier fast immer mit wenig Steigung verbunden sind. So auch dieses Mal, wo es fast kontinurlich auf 160 kilometer zu dem Pass hoch geht. Gestoppt wurde ich aber als erstes einmal an dem etwas kritischen Polizeicheckpunkt auf der Straße Richtung Tibet. Hier hatte ich einen heißen Jungsporn als Beamten der mich gleich wieder zurück schicken wollte, da Tibet für Individualreisende gesperrt ist. Leider sprach er und seine Kollegen kein Englisch, am Handy konnte er wohl auch keinen erreichen (Mittgszeit) also keiner der Ihm helfen konnte, so musste ich Ihm mit meinen 3 Worten Chinesisch überzeugen, dass ich gar nicht nach Tibet will, sondern zuvor nach Yu Shu abbiege. Hin und her, letzt endlich gab er unter grimmigen Gesicht den Pass wieder zurück und es konnte weiter gehen. 

Ein buddistischer Tempel an der Straße nach Tibet
Eine weitläufige grandiose Landschaft
Ein Tempel auf dem Weg Richtung Tibet von innen

Doch die Freude am Biken wart nicht lang. Gerade mal 25 Kilometer weiter rüttelte mich der Anhänger von der grandiosen Landschaft los. Der Reifen hatte durch einen Geweberiss eine Beule bekommen, so mußte das Rad abgestellt werden. Mit dem Reifen unterm Arm und per Anhalter ging es zurück in die Stadt, einen neuen kaufen. Nach 3 Stunden war alles wieder gut, so konnte es weiter gehen

Die Ausschilderung wird in Chinesisch und Tibetisch gemacht
Zelten am Wegesrand ist kein Problem, ausser das es kalt wird

Auf dem Weg zum Pass ging es am tausenden von Soldaten vorbei, die dort Kampiereten (um im Notfall schnell nach Tibet einzureisen zu können?) immer höher. Bei schlechter werden Wetter gab es dann oben den ersten Schneefall. Nach dem überschreiten des Passes ging es auf eine Nebenstraße, wobei sie erst zu einer Straße ausgebaut wird, so war Schotter bzw. eine 450 Kilometer lange Baustelle angesagt, da der Teer noch fehlte. Dann und wann fehlte einem auch auf der Fahrt auf gut 4000 Metern schon mal die Luft und die Tagesdistanzen wurden ebenfalls wegen den schlechten Wegen ein wenig herunter geschraubt.

Die Landschaft auf über 4000 Metern Höhe muss nicht immer bergig sein
Die Piste sieht sehr feucht aus
Und das kommt dabei raus, alles Schlamm bespritzt

Nach wieder schönen Wetter und Frost in der Nacht verschlechterte sich dieses und der Weg wurde teilwiese zur Matschpatie. So war alles bis zu einer Höhe von einem halben Meter mit Schlamm bedeckt, Fahrrad, Trailer und nicht zuletzt ich. So durch den Schlmm bin ich seit Kindertage nicht mehr gefahren. Aber kurz vor Yu Shu gab es noch einen geeigneten Platz zum Putzen und es ging halbwegs sauber in die hauptsächlich von Tibetern bewohnte Stadt. Hier war eine Pilgerstätte mit über 250 Millionen Gebetssteinen die Attraktion. So wurden sich diese angesehen und einmal, wie üblich im Uhrzeigersinn mit den Pilgern umrundet, was immerhin eine habe Stunde Wanderzeit in Anspruch nahm.

250 Millionen Gebetssteine und Täglich werden es mehr
Gebetssteine mit Bitten oder Gebeten
Auf dem Weg sind auch immer wieder Gebetsmühlen zu sehen
Buddistische Gebetsfahnen am Wegesrand

Bei der weitern Fahrt durch die Berge gab es des Öfteren, da weiterhin auf rund 4200 bis 4400 Meter Höhe unterwegs, Schnee. So musste morgens ab und zu Schnee vom Zelt gefegt werden. Aber die Landschaft mit seinen geschwungenen Bergen und den sehr freundlichen und neugierigen Tibetern wie den vielen Yaks entschädigten vieles, aber mir war es dennoch zu kalt.

Pass mit 4797 Metern Höhe und Schnee
Schneefegen am Morgen ist nicht so mein Ding
Eindeutig zu kalt zum Radeln

Also ging es nach einigen weiteren hundert Kilometer, einer schönen budistischen Klosterbesichtigung in tiefere Gegenden. Wobei eine 2700 Meter Bergabfahrt stark dazu beitrug.

Der Gebetsraum von Mönchen im Kloster
Die Mönche sind sehr freundlich eingestellt

Dort war dann warmes Wetter angesagt, es gab wieder Bäume, Felder mit Reis, Mais, Zuckerrohr aber auch Bananen Stauden und alles mögliche an tropischen Früchten. Dazu aber auch hohe Berge und tiefe Täler mit reisenden Flüssen, hierbei dienten viele zur Energiegewinnung. So ging es auf dem wohl schönsten Strassenabschnitt auf der bisherigen Reise immer weiter in Richtung Süden. 

Es ging in niedrigere Gegenden und schon gab es Felder und Bäume
Alte Bauernhöfe entlang des Weges
Die Maiskolben werden zu Trocknen aufgehängt
Auf der Hängebrücke mit der Sicherheit der Gebetsfahnen auf die andere Flussseite

Da seit der Visa Verlängerung nun fast ein Monat vergangen war und dieses nicht mehr Verlängerbar ist, musste ich mein Fahrrad kurz vor Kunming abstellen und nach Hong Kong fliegen um ein neues Visa zu besorgen, bevor ich weiter Radeln kann, wo ich aufgehört habe.

Ein Tempel lädt immer zu einem Stopp ein
Ein Tibetisches Dorf
Das warme Wetter ist zurück alles wächst wieder
Auch das gibt es noch, es werden die Tiere zum Weiden getrieben

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