Go East Tour 2014,

4. Etappe, Atyrau, Kasachstan - Bishkek,

 

Kirgistan 18. 06 - 10.07.14,

2555 Kilometer

(Bisherige Kilometer bis Bishkek 9052)

Atyrau ist nicht gerade die Stadt zum länger verweilen, so ging es nach dem ersten Spiel der Deutschen bei der Fußball WM am nächsten Tag weiter. Der Straße aus der Stadt ist recht einfach zu folgen, denn es gibt nur eine Asphaltierte Straße Richtung Osten, wobei sie nach rund 100 Kilometer in einen löchrigen Fahrstreifen übergeht. Dieses steigert sich über, es sind noch Fragmente der Teerdecke vorhanden bis sie ist nicht mehr benutzbar, so dass seitlich der Straße durch die Steppe gefahren werden muss.

Blick in die Ferne, der Straßenzustand ändert sich öfters mal
Der Anhänger verschwindet fast im den Löchern der Straße
Die Straße ist fast unbenutzbar

Auf den 600 Km bis Aktobe sind immer wieder, in der Steppe Ortschaften oder Rasthäuser zu finden, so dass die Versorgung gesichert ist. Ab Aktobe wird dann die Straße besser, allerdings wird der Verkehr auch mehr, während die Versorgung schlechter wird, so habe ich Zeitweise bis zu 12 Liter Wasser bei mir, denn bei Temperaturen von über 40°C trinke ich bis zu 10 Liter am Tag.

Wassertransporter, mehr noch im Anhänger
Keine Versorgungsmöglichkeit Weit und Breit

Die Landschaft ist meist mit wenig trockenem Gras bewachsen, ab und zu gibt es auch mal einige Büsche die etwas Abwechslung schaffen. Aber die meiste Abwechslung bringen die anderen Verkehrsteilnehmer, die Grüßen, Hupen ist sehr beliebt oder auch stoppen um sich zu unterhalten oder nur ein Foto machen wollen.

Schöne Sonnenuntergänge gehören zu Kasachstan
Zelten im Nirgendwo

Geschlafen wird meist nicht weit von der Straße, denn zu sehen ist man ohne hin beim Zelten, da es nichts gibt wohinter man sich geschützt aufstellen kann. Allerdings hatte ich hier auch nie bedenken, dass ich nächtlichen Besuch bekomme. So ging es jeden Tag seine 100 bis 150 Km je nach Windrichtung weiter Richtung Osten. In Aralsk hoffte ich den fast ausgetrockneten Aralsee zu sehen, denn er wurde mittels Dämme verkleinert und man versucht ihn dadurch teilweise auffüllen zu können. Doch von See war nichts zu sehen auch Informationen vor Ort waren nicht vorhanden, so ging es weiter.

Wieedr mal ein Bilderbuch Sonnenuntergang
Nach Shymkent 1217 Kilometer, mein nächstes Ziel
Begegnung auf der Straße
41,8°C, das ist schon etwas zu warm zum richtigen Durchtreten
Da kommt Freude auf, es darf fleißig geradelt werden
Begegnung in der Steppe, Dromedare
Auch bei einem Sandwirbel ist es nicht das Beste zu fahren
Die endlose Weite ohne Schatten

Südlich von Aralsk musste ich bei rund 43°C dann Aufgeben. Es gab absolut keinen Schatten, die Getränke hatten ebenfalls ihre guten 40°C, so gab es keine Abkühlung in irgendeiner Form. Da ich dadurch völlig kaputt war, packte ich die Sachen zusammen und wartete auf den nächsten Bus, nach 45 Minuten die Erlösung, ein Bus, alles rein und ab. So wurde ich durch eine längere Baustelle in die nächste 130 Km entfernte Stadt geschaukelt. Von dort ging es dann zwei Tage später bei kühlen 34°C  mit dem Rad weiter. 

In Turkistan angekommen sah ich mir das Yasaui Mausoleum an, welches ein UNESCO Weltkulturerbe ist. Hierbei stechen speziell das Eingangsportal und die sehr speziell strukturierte Decke hervor, wobei auch die Größe enorm ist. Da sehr weit vom Schuss war nur wenig los so konnte man sich in aller Ruhe umsehen.

 

Portal des Mausoleums
Seitliche Ansicht des Weltkulturerbes

Der weitere Weg führte mich langsam, mit vielen Plattfüßen Richtung Bishkek in Kirgistan. Während der ganzen Zeit hatte ich immer einen stillen Begleiter. Am Morgen war er immer hinter mir im Windschatten, wohl ein Morgenmuffel, aber über den Tag wurde er stärker und fing langsam an zu überholen und am Abend hatte der Schatten es dann geschafft und fuhr vorne weg und es war nicht mehr möglich ihn Einzuholen. Wenn man immer in Richtung Osten fährt, hat man jeden Tag das gleiche Spiel aber so weiß man es geht in die richtige Richtung.

Mein stiller Begleiter am Nachmittag, er hat mich fast überholt
Platten am Anhänger, geflickt wird auf der Straße komt ja eh kein Fahrzeug
Die Ursache für den Platten kann man sehen
Die Teerdecke ist oftmals sehr weich von der Sonne, dass kostet Kraft

Die Einreise nach Kirgistan war sehr einfach, Pass hingereicht, ah, Deutsch, Stempel rein, willkommen in Kirgistan. In den letzten drei Tagen sah ich schon die hohen Berge, teilweise mit Schnee in Kirgistan seitlich an mir vorbeiziehen. Wobei ich immer noch am Rand der Steppe mit bis zu 40°C radelte. Aber hier gab es durch ein Kanalsystem aus den Bergen, Wasser und so standen Bäume und auch konnte hier begrenzt Feldanbau betrieben werden, dieses heiterte die Landschaft erheblich auf und sorgte für einen Platz mit grünem Gras zum Zelten, nach langer Zeit mal wieder.

Die Berge Kirgistans sind aus der Steppe schon zu sehen
Eine Kirche mit Bergen im Hintergrund
Es ist mal grünes Gras zum Zelten vorhanden

In Bishkek ging es in ein Hostel zum Ausruhen, die nötigen kleineren Arbeiten zu machen, das China Visa zu besorgen (leider nur einen Monat Aufenthaltsrecht) und die nächsten Wochen in Kirgistan zu planen. Nicht zu vergessen das Endspiel der Fußball Weltmeisterschaft sich anzusehen. Hat sich ja sogar gelohnt bis mitten in die Nacht auf zu bleiben. Unterdessen haben mir hier schon einige Gratuliert, wobei ich glaube ich habe nicht allzu viel dazu beigetragen, außer etwas Fernsehsehen und ein Bierchen dabei zu genießen.