Go East Tour 2014
Tiflis, Georgien – Atyrau, Kasachstan
3. Etappe, 03. - 17.06.14, 2029 Kilometer
(Bisher gefahrene Kilometer 6497)
Der Abschied von Tiflis fiel schwer, denn es war eine schöne Zeit dort. Bei meiner Abfahrt, war ich noch nicht einmal aus der Stadt, da fuhr plötzlich ein 20 mm Langer Nagel im Unplattbaren Reifen mit. Worauf hin, der nur Pfffff machte. Also ein Mal Flicken, dann gleich die schwergängige Schaltung säubern und fetten und es konnte weiter gehen.
Gestoppt zur Übernachtung wurde kurz vor der Grenze zu Aserbaidschan. Da ich nur ein 5 Tage Visa dafür hatte, musste ich morgens in Aserbaidschan anfangen um die Zeit voll auszunutzen, denn es waren rund 750 Km zu fahren. Der Grenzübergang ging schnell und Problemlos, so konnte gleich richtig rein getreten werden. Das Wetter war gut, viele Leute an und auf der Straße waren am Winken und Grüßen, ein paar geschenkte Kirschen versüßten den Weg. So stoppte ich erst nach über 210 Km an diesem Tag und zeltet auf einem Feld. Am nächsten Morgen entdeckte mich allerdings ein Offizier von der nationalen Sicherheit, und die nächsten 2,5 Stunden verbrachte ich damit einigen weiteren herbeigerufenen zu erklären was ich hier mache.
Anschließend ging es weiter, es wurde sichtbar trockener und nach 450 km stieß ich dann bei 28 Meter unterm Meeresspiegel auf das Kaspische Meer. Das Wasser war warm lud aber nicht gerade zum Baden ein. So ging es gleich weiter nach Baku der Hauptstadt von Aserbaidschan. Hier lief alles nach dem Motto es darf geprotzt werden, die Öl Milliarden machen es möglich. Die Promenade am Kaspischen Meer ist wirklich gut gelungen, was allerdings fehlt sind einfache Hotels zu einem günstigen Preis.
Auf dem weiteren Weg zur Russischen Grenze gab es dann schöne Zeltplätze und so erreichte ich nach 4,5 Tagen die Grenze. Die Ausreise verlief einfach, bei der Einreise nach Russland musste ich für 200 Meter alles in einen Bus laden und Bus fahren, da ich nicht auf der Grenzstation mit dem Fahrrad fahren durfte. Bei der Passkontrolle wurde festgestellt, dass bei meinem Visa, die Maschinen lesbaren Daten falsch geschrieben waren. Also mitkommen zum Problem beseitigen. Das gute, ich spreche kein Russisch so brauche ich nicht viel erklären, macht einfach, zurück schicken ging nicht, also eine einfache Sache.
Die Grenze nach gut 2,5 Stunden überstanden, ging es weiter entlang am Kaspischen Meer, wobei die Blicke aufs Wasser selten waren. Der Verkehr war recht stark und die Straße schmal, so machte es nicht gerade den meisten Spaß, denn dann ist die ganze Zeit aufpassen angesagt. Aber je weiter ich nach Norden fuhr so mehr nahm der Verkehr ab. In den ersten vier Tagen befand ich mich dabei in Dagestan, ein auf Eigenständigkeit pochender Bezirk, so wird vor dem Reisen hier her gewarnt. Wobei alles absolut normal war, die Leute wie überall, fragten wo ich her komme und wo ich hin wollte und alle waren freundlich. So ging es auf der Europa Straße E117 bis zur Stelle wo die Straße in eine Erdpiste übergeht. Diese 200 Km nicht befestigte Straße sollte ich durch eine 400 Km lange Asphaltierte Straße umgehen so der Rat der Einheimischen.
Unterdessen ging es hauptsächlich durch Steppenland, keine Bäume nur Hügel und Steppe soweit das Auge reicht. Doch der Himmel hatte am Nachmittag ab und zu eine Überraschung parat. So ziehen oft Wolken auf und es kann anfangen zu Regnen. Jedes mal hofft man, da sehr regional, dass der Regen einen nicht erwischt. Einen Abend hatte ich dann nicht das Glück, da gab es gleich ein Unwetter, zu Anfang gab es starken Wind von Hinten, größten Gang eingelegt und 40 Km/h waren durch lockeres Treten eine schöne Abwechslung, jedoch kam kurz darauf ein Sandsturm mit Sichtweiten von unter 75 Meter. Vom Anschließenden Regen wurde ich dann aber fast vollständig verschont aber den 15°C Temperatursturz (von 38°C auf 23°C) konnte man gut spüren. In der Nacht war es noch windig und am Morgen war das Zelt von außen wie innen mit einer Staubschicht überzogen, Sand überall.
Weiter ging es zur Grenze zwischen Russland und Kasachstan. Die Grenzformalitäten waren eigentlich Nebensache, denn man kämpfte an anderer Front. Hier gab es Sandfliegen zu Hauf. So lief man eher Vermummt durch die Grenzabfertigung. Die Grenzschützer hatten Hüte mit Fliegennetzen auf, denn Sandfliegen beißen einen gewaltig und vor allem das Juckt schlimmer wie Mücken und das 3 bis 4 Tage lang. Aber es war nur ein kurzes Problem, was ein längeres werden sollte war die schlechte Straße. So hoppelte man oder versuchter um die Löcher der Straßendecke herum zu fahren. Aber Fahrrad und Anhänger steckten es recht gut weg, so ging es vorwärts und ich erreichte Atyrau am nördlichen Kaspischen Meer. Eine kleinere Stadt mit einer noch kleineren Uferpromende, aber zumindest Ausreichend um ein Schaschlik mit Bier zum Abendessen zu erhalten.
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