Neuschnee mitte August auf 3000 Metern in Kirgistan

Go East Tour 2014,

 

6. Etappe, Osh, Kirgistan - Golmund, China 13.08. bis 09.09.14, 2754 Km

 

(Bisher gefahrene Kilometer 13.444 Km)

Von der Kirgisischen Stadt Osh ging es in Richtung Chinesische Grenze weiter. Jedoch sah ich  mir zuvor den Sulaiman-Too Berg an. Dieser Berg steht mitten in der Stadt und ist durch seine Felszeichnungen ein Weltkulturerbe geworden, eine angeschlossene Mosche und ein Museum ist dabei ebenfalls zu sehen wobei der Rundblick über die Stadt wohl das interessanteste ist.

Blick zurück auf die Serpentienen am 3615 Meter Pass
Sary Tash ist erreicht, nur noch 80 Km nach China

Auf dem Weg Richtung China hatte ich dann den ersten längeren Regen (18 Std) seit der Türkei. Wo ich Übernacht Zeltete, auf ca. 2500 Metern Höhe fiel er noch als Regen, 300 Meter höher kam er als Schnee herunter. So ging es am nächsten Tag über einen 3615 Meter hohen Pass durch eine weiße Gebirgslandschaft bis nach Sary Tash. In diesem kleinen Dorf wollte ich mich mit noch vier Radlern treffen, die ich in der Türkei kennen gelernt hatte und die über den Iran die Südliche Route genommen hatten. So verweilte ich bei zum Teil, unterdessen schönen Wetter und Schnee bedeckten Bergen bis die Radler aus Tadschikistan kamen.

Etwas Radeln um Sary Tash bei grandioser Landschaft
Hier waren viele Radler unterwegs man hält an für die neuesten Infos
Sary Tash, links gehts nach China, rechts nach Tatschikistan
Tee trinken und quatschen mit anderen Radlern im Guesthouse

Es war ein schönes wiedertreffen und genug Stoff zum erzählen gab es sowieso. Die Zeit verging sehr schnell, mit Erika und Oli fuhr ich anschließend gemeinsam zur chinesischen Grenze. Dort wurde dann noch einmal übernachtet. Der Grenzort war wie diese Orte immer in den Büchern beschrieben werden, runtergekommen und vielleicht noch etwas schlimmer. Am nächsten Morgen waren wir so aber schnell bei der Abfertigung, Kirgisische Seite alles nur eine Sache von Minuten, auf der Chinesischen Seite musste dann alles Gepäck erst einmal vom Fahrrad runter und durch den Scanner, anschließend Handdurchsuchung, bei jedem von uns. Da der Zoll aber erst 130 Km weiter Östlich liegt, muss dazwischen ein Taxi genommen werden. Also Räder ins Taxi und los zum Zoll. Hier nochmals alles durch den Scanner, das erste Mal überhaupt das mein Gepäck auf dieser Reise kontrolliert wurde, Einreisestempel in den Pass und wir waren nach 6 Stunden in China. Da wir noch auf 2800 Metern Höhe waren gab es eine super Abfahrt in die schöne Stadt Kashgar, wo wir ins Old Town Youth Hostel gingen und dort auf Bekannte trafen. Das Hostel ist der Anlaufpunkt in der Stadt, so trifft sich alles dort und das zu Recht da eine hervorragende Unterkunft.

Der Tiermarkt in Kashgar, der größte in Westchina
Die Schafe und Ziegen stehen zum Verkauf
Kashgar die Altstadt ist sehr schön

Nach der Besichtigung des Sonntags Tiermarkt, des Basar und der schönen Altstadt ging es nach zwei Tagen mit Sebastian einem weiteren Radler auf die Südliche Seidenstraße (S315), die südlich der Taklamakan Wüste  verläuft. Auf dieser Straße ging es erst einmal noch durch bewässerte Landwirtschaftliche Flächen wobei am Straßenverlauf oftmals Bäume gepflanzt wurden und so Alleen bilden.

Baumalle am Rand der Wüste

Als das Wasser zur Bewässerung nicht mehr ausreichend war, ging es richtig mit der Wüste los. Es wurde Staubig und wenn der Wind dazu kam, sah es oftmals wie bei Schneeverwehungen aus. Der Sand und Staub wehte über die Straße, die Sichtweite ging auf 100 Meter zurück und

Den Staub und Sand der durch die Luft weht hat man später überall

zwischen den Zähnen fing es an zu knirschen wenn man den Mund öffnete.  Beim Aufwachen nach einer Nacht im Zelt lag dann auch eine Staubschicht über allem. Aber der Wind half auch auf der Strecke, da er meist von hinten kam und bei angenehmen Temperaturen von rund 25 bis 35°C, wurden so recht schnell die Kilometer herunter geradelt. An der Straße waren teilweise schöne Sanddünen, zähe Büsche und öde Steinebenen zu sehen, nichts für Leute die blühende Landschaften suchen.

Ausser Steinen gibt es auch Sand in der Wüste
Bei Rückenwind macht das Fahren noch mehr spaß
Beim nächsten Baum wird Rast gemacht, deshalb werden die Tagesetappen so lang
Eine trockene Bergwelt durch die wir Radeln

Doch die Berge waren nicht weit, so mussten wir einen Anstieg von 2500 Metern überwinden, dass wir auf das Hochplateau worauf auch Golmund liegt gelangten. Es tauchten nach vielen weiteren Kilometer einige Grüne Grasflächen auf und vor der Stadt konnte dann mittels Bewässerung auch wieder Getreide, Peperoni, Gemüse und Obst angebaut werden.

Es wird Grün, das erste Gras taucht wieder auf
Morgenstund hat Gold im Mund? eher Sand, aber schöne Faben

In Golmund wollten wir in die Internationale Jugendherberge gehen zum Übernachten, doch diese darf keine Ausländer aufnehmen, die Kontrollen hier sind sehr stark. Eine Telefonkarten für Ausländer gibt es nur bei den Zentralbüros der Telefongesellschaften incl. Pass Kopieren usw. (1 Stunde Zeitaufwand), auf den Straßen stehen viele Überwachungskameras, auf Überlandstraßen wird man oft geblitzt, bei den Tankstellen steht ein Polizist der die Benzinabgabe überwacht, jeder Internetzugang wird registriert, an Bahnhöfen wird das Gepäck und die Passagiere gescannt, so könnte man weiterschreiben. Die Überwachung ist hier mehr als stark.

Preisverhandlung beim Obstkauf mit den Fingern, Chinesisch kann ich leider nicht

Nun muss ich hier in Golmund eine Visa Verlängerung haben, da ich noch zu früh zum verlängern bin, ist warten angesagt, da ich es zur nächsten Visa Stelle zeitlich nicht mehr schaffen würde. Aber Golmund ist nicht so schlecht, hat zwar keine Sehenswürdigkeiten, aber Chinesisches Essen, welches bisher meist Moslemisch geprägt war, man kann mal wieder Wäsche waschen, nötiges Einkaufen und ins Internet und ein gutes günstiges Hotel wurde auch noch aufgetrieben.

Obstkauf am Straßenrand, alle wollen sehen was die Langnase macht

Ab nächster Woche soll es in die Berge gehen, bis auf rund 5000 Meter Höhe, dieses falls ich den nächsten Polizei Checkpoint überwinden kann und dieser mich nicht zurück schickt. Da er auf der Straße nach Tibet liegt welches für Einzelreisende gesperrt ist, kann es kritisch werden. Aber das beim nächsten Mal.

 

Hier gehts zum Bericht der Etappe 7